Warum Urin statt Blut?
Urin als Informationsträger ist sehr stabil.
Wenn der Urin die Blase verlässt, sind Abbauprozesse (sogenannte proteolytische Prozesse) bereits abgeschlossen. Es findet nahezu kein zusätzlicher Abbau statt, nachdem die Urinprobe gewonnen wurde. Eine Lagerung bei -18 ºC ermöglicht den Erhalt der Informationen über Jahre.
Informationen im Blut zerfallen leicht.
Die Informationsträger im Blut werden bereits kurz nach der Entnahme durch Proteasen zersetzt; das Blut gerinnt. Die Anzahl der im Blut enthaltenen Informationen hängt somit stark von der Gerinnungszeit ab: das abgenommene Blut muss so schnell wie möglich weiterverarbeitet werden. Sofortige Zentrifugation und Kühlung sind notwendig, um die Zerstörung des Informationsgehaltes im Blut zu begrenzen. Nur eine Lagerung bei -80 ºC ermöglicht den längerfristigen Erhalt der verbleibenden Informationen.
Erst Informationsträger voneinander trennen, dann entschlüsseln.
Die Trennung der Proteine erfolgt mittels der DiaPat® Technologie. Urin ist hierfür sehr gut geeignet, da er eine Vielzahl informativer Proteine enthält - ohne irrelevante Bestandteile, wie bspw. Fette oder Blutkörperchen, die eine Entschlüsselung relevanter Informationen erschweren. Im Urin befinden sich die Informationsträger bereits in aufgereinigter Form.
Blut enthält neben den relevanten Proteinen auch eine Vielzahl von irrelevanten Bestandteilen, und die Trennung der Informationsträger ist schwierig.
Je aussagekräftiger die Informationen, desto exakter die Diagnose
Im Urin gewinnen wir die Informationen aus mehreren tausend Proteinen, wodurch eine besonders aussagekräftige und frühzeitige Erkennung von Erkrankungen ermöglicht wird.
Blut wird in der Regel zur Bestimmung einiger weniger, spezifischer Proteine verwendet.
Eine unkomplizierte Handhabung erleichtert den Ablauf
Eine Urinprobe ist einfach zu gewinnen, die Informationen sind stabil, und die Probe ist leicht zu handhaben.
Die Blutabnahme erfordert medizinisches Fachpersonal und eine zeitnahe Weiterverarbeitung und Kühlung.